Natur im Fichtelgebirge

Seen und Gewässer im Fichtelgebirge

Katja Winkler

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Seen im Fichtelgebirge

Fichtelsee im Fichtelgebirge

Rund um die Seen und Gewässer des Fichtelgebirges ist eine herrliche Natur anzutreffen. Ebenso wird Ihnen von den Bootsverleihen eine romantische Bootsfahrt über die Seen des Fichtelgebirges ermöglicht.

Lassen sich sich von der Natur des Fichtelgebirges inspirieren und bauen Sie Ihren Alltagstress bei einem Spaziergang am Wasser ab.

Fichtelsee bei Fichtelberg

Fichtelsee bei Fichtelberg im Fichtelgbirge

Alte Beschreibungen des Fichtelsees berichten von einem tiefen Gebirgssee, der mit seinen Wellen bis an den Ochsenkopf stößt. Nach heutigen  Erkenntnissen hat es einen solchen See nie gegeben. Vielmehr hat seine Entstehung mit dem Bergbau zu tun. 1650 wurde vom Hochmoor aus nach Fichtelberg ein Graben gezogen. Er sollte neben der Fichtelnaab zusätzliche Wasserkraft zum Antrieb der Hämmer liefern. Mit fortschreitender Zeit trocknete das Moor jedoch immer mehr aus. Da das Wasser nun knapp wurde, errichtete man daher 1739 einen künstlichen Stauweiher: Den Fichtelsee. Die heutige Größe von rund 11 ha wurde in den Jahren 1983 - 1986 geschaffen und führte zu einer Vergrößerung um mehr als die ursprüngliche Wasserfläche.

Der Fichtelsee lädt ein zum Schwimmen, Bootfahren, Spazierengehen und im Winter können Sie Schlittschuhlaufen. Auch wenn der See einmal nicht trägt, dann haben Sie noch die Möglichkeit auf einer künstlich geschaffenen Eisfläche mit Flutlichtanlage Ihre Runden zu drehen.

Am nördlichen Ufer des Fichtelsees beginnt das Naturschutzgebiet "Seelohe", eine Verlandungszone mit typischer Hochmoorvegetation. Hier befindet sich auch der eisenhaltige "Jean-Paul-Brunnen", im Volksmund "Sauerbrunnen" genannt. 

Rund um den Fichtelsee ist das ganze Jahr etwas los! Kulturelle Veranstaltungen, das Seefest oder aber die Waldweihnacht am Fichtelsee.

Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.

Stadtweiher in Kemnath

Stadtweiher in Kemnath im Fichtelgebirge

Der Kemnather Stadtweiher besteht nachweislich bereits seit mindestens 600 Jahren und zählt damit zu den historischen Teichen im Landkreises Tirschenreuth. Die erste urkundliche Nennung des Kemnather Stadtweihers erfolgte im Jahr 1402 in der nebenstehend abgedruckten Urkunde des römisch-deutschen Königs Rupprechts I., der als Kurfürst der Pfalz und Herzog in Baiern, Landesherr der Stadt Kemnath war. In den langen Jahrhunderten seines Bestehens prägte der Kemnather Stadtweiher das Gesicht der Stadt und das Leben der Bürger.
    
Im Mittelalter wurde der Kemnather Stadtweiher von der Stadt und ihren Bürgern in vielfältiger Weise genutzt. Zuerst diente er natürlich der Fischzucht und der Versorgung der Stadtbürger mit dem im Mittelalter sehr begehrten und auch sehr teuren Lebensmittel Fisch. Die Stadt, als Eigentümerin des Stadtweihers, bestellte dafür einen eigenen Fischmeister aus dem Magistrat.
    
Besonders wichtig war der Weiher als Mühlteich der Kemnather Stadtmühle. Die Stadtmühle bestand über viele Jahrhunderte und wurde erst im Jahre 1904 aufgegeben; sie befand sich unterhalb des derzeitigen Weiherablaufs (heute Brauhaus KEM). Durch den großen Wasservorrat des Stadtweihers wurde der witterungsunabhängige Betrieb der Stadtmühle gewährleistet und damit die lebenswichtige Versorgung der Stadt mit Mehl gesichert.

Als Ergänzung zur Stadtmauer dienten der Kemnather Stadtweiher und die Stadtgräben auch  der Abwehr von Feinden. Weiher und Gräben waren im Mittelalter häufig Bestandteil von Befestigungsanlagen und erfüllten ihre Aufgabe vor allem deshalb so gut, weil früher im Winter, wenn die Wasserflächen zugefroren waren, kaum Kriege geführt wurden.
    
Für die Kemnather Bürger hatte der Stadtweiher bis ins frühe 20. Jahrhundert noch viele andere Funktionen: Der Stadtweiher wurde von den Frauen als Waschplatz genutzt. Er diente als Viehtränke und sicher auch zur damals üblichen Gänsehaltung. Brauer und Metzger benötigten das Eis des Stadtweihers in den Kellern zur Kühlung von Bier und Lebensmitteln. Viele Handwerker und Bauern nutzten das Wasser aus dem Stadtweiher. In Kemnath hatten z.B. die Färber, die besonders viel Wasser brauchten, ihre Betriebe am Stadtweiher. Die kleine Ortsstraße, die heute Weihergraben heißt, wurde bis ins frühe 20. Jh. Färbergraben genannt.
    
Heute dient der Kemnather Stadtweiher vor allem der  Freizeitgestaltung. Die  gepflegten Parkanlagen, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind, laden zu Erholung und Entspannung ein. Der Fischereiverein Kemnath nutzt den Stadtweiher als Angelgewässer für Mitglieder und Gäste.

Förmitzspeicher in Schwarzenbach im Fichtelgebirge

Förmitzspeicher in Schwarzenbach im Fichtelgebirge

Die Förmitztalsperre oder der Förmitzspeicher ist eine Talsperre westlich von Schwarzenbach an der Saale im nordostbayerischen Landkreis Hof in Oberfranken ( im Fichtelgebirge).

Die Förmitz ist ein rechter Nebenbach der Sächsischen Saale, die Quellfassung liegt am Nordhang des Kleinen Waldsteins östlich der Marktgemeinde Sparneck am Blaupunkt-Wanderweg Sparneck - Kirchenlamitz.

Mit ihrem Wasser wird der Förmitzspeicher gefüllt. Die 1977 fertiggestellte Talsperre liegt am Nord-Fuß des Waldsteinzuges im muldenförmigen Tal der Förmitz.

Der Förmitzspeicher ist ein Glücksfall für jeden Wassersportler und wegen seiner großzügigen Ausmaße ein Traum für Einheimische und Urlauber.

Fantastische Möglichkeiten bieten sich fürs Baden, Segeln und Surfen.

Da die in dieser Gegend vorherrschenden westlichen Winde von keinem großen Hindernis abgedeckt werden, herrschen hier ideale Bedingungen für Segler und Windsurfer.

Zwar ist der Wind oft böig und ruppich, aber das ist gerade einer der Reize für diese Wassersportarten.

Der Stausee dient auch dem Vogelschutz und es befindet sich inmitten des Sees eine Insel, von Kennern liebevoll "Mövenpick" genannt und als solche respektiert wird.

Seit August 1997 gibt es an der Talsperre Führungen für Besucher.

Wassersportvereine:

Segelclub Förmitzspeicher
Mühlstraße 8
1. Vorstand
Erich Winkler
Untere Hasenheide 7
95145 Oberkotzau

Surfclub Schwarzenbach-Saale
1. Vorsitzender
Christian Köppel
Brüder Grimm Str. 6
95032 Hof
Tel: 09281 – 7794772

Bootsvermietung

Der Segelclub ist im Besitz von Vereinsjollen. Diese können von Interessenten mit entsprechender Befähigung (z.B. Sportbootführerschein Binnen, Sportsegelschein etc.) gemietet werden.

Die Mietdauer muß mindestens einen Tag (Übergabe 08:00 bis 09:00, Rückgabe 18:00 bis 19:00) betragen.

Liegeplätze

Der Segelclub verfügt am Förmitzspeicher über einen 4000qm großen Bootsliegeplatz, einen Bootshafen, ein Bojenfeld für "Dickschiffe" und ein Seglerheim mit Terrasse. PKW-Parkplätze sind ausreichend vorhanden.

Liegeplätze an Land und auf dem Wasser sind auch für Nicht-Mitglieder mietbar.

Am Förmitzspeicher werden jährlich fünf Regatten, nämlich der Große Förmitzpreis, die Rock-Round-Regatta, der Zeltbräu-Cup, die Wärschtlamoregatta und die Förmitzkanne  abgehalten.

Teichpfanne Tirschenreuth

Teichpfanne Tirschenreuth im Fichtelgebirge

"Das Land der tausend Teiche", diesen Audruck kann man in Tirschenreuth und Umgebung immer wieder hören. Das ist nicht verwunderlich, denn seit dem 12. Jahrhundert prägen Teiche die Landschaft im Landkreis Tirschenreuth. Heute verteilen sich mehr als 3500 Teiche, mit einer Wasserfläche von etwa 2000 ha, auf der Fläche des Landkreises. Damit liegt das bundesweit größte und bedeutenste Teichgebiet in der Oberpfalz.

Mitten im Herzen der Tirschenreuther Teichpfanne steht „die Himmelsleiter“. Ein Aussichtsturm mit einer Plattform in ca. 20 m Höhe, dessen Wirkung weit über den Landkreis hinaus reicht. Das innovative Bauwerk zeigt den Fortschrittswillen der Region. „Von dieser Plattform hat man einen allseitigen Panoramablick in die Tiefe und Weite der Landschaft“, erklärt der Architekt

An der geografischen Lage des Landkreises Tirschenreuth sind im Wesentlichen vier Gebiete beteiligt: der Vordere und Hintere Oberpfälzer Wald, das Fichtelgebirge und die Naab-Wondreb-Senke. Die Naab-Wondreb-Senke nimmt den Goßteil des Landkreises ein. Durch sie ziehen sich die stark mäanderden Flüsse Naab und Wondreb. In diesem Bereich befindet sich der Großteil der Teichfläche (ca. 90%) im Tirschenreuther Teichgebiet. Aufgrund seiner Form, seiner Lage und der Konzentration von großen und kleinen Teichen, wird dieses Gebiet auch als Teichpfanne bezeichnet.

Die Tirschenreuther Teichpfanne ist eines der größten zusammenhängenden Teichgebiete in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wird von den Orten Tirschenreuth, Mitterteich, Wiesau, Friedenfels und Falkenberg umgrenzt. Die größten Teiche sind der Paulusschwamm mit 17 ha und der Rothenbürger Weiher mit 16 ha, der Seeteich, der Rollnhöfer Weiher und der Seidlersreuther Weiher mit je etwa 15 ha Fläche.

Weißenstädter See in Weißenstadt

Weißenstädter See in Weißenstadt im Fichtelgebirge

Wenn man in Richtung Weißenstadt fährt, fast alle Wege sind von dunklen Fichten umsäumt, glaubt man, dieser See war schon immer da. Und tatsächlich hat es bereits im 17. Jahrhundert genau hier einen künstlich angelegten Stausee gegeben.

Wenn man weiter nachforscht, wird es sich zeigen, dass dessen Entstehung um das Jahr 1346 datiert wird. 1476 wird er urkundlich im Stadtfreiheitsbrief von Weißenstadt genannt, 1499 im Landbuch der Sechsämter als „Großer Weiher“ mit 150 Tagwerk. Er gehörte dem Landesherren und diente als „Hauptweiher“ der Fischzucht.
Das Abfischen erfolgte alle zwei Jahre Ende Oktober, wobei das Leerlaufen eine Woche dauerte. Ein reitender Bote hatte die an der Eger liegenden Orte über den zu erwartenden großen Wasserschwall zu unterrichten.
Zu verdanken hat dieses Kleinod im Fichtelgebirge die Einsattelung zwischen Schneeberg und Waldstein im Fichtelgebirge.

Der Weißenstädter See ist ein 48 Hektar großer Stausee westlich von Weißenstadt. Der See ist mit einer maximalen Tiefe von 3,5 m einzustufen. Er dient als Freizeitsee, Hochwasserrückhaltebecken, Vogelschutzgebiet und Trinkwassergewinnungsanlage.

1972 erwarb die Stadt Weißenstadt die Flurstücke des ehemaligen Weihergebietes, um den Stausee neu anzulegen. Der Stausee wurde 1976 fertiggestellt, befindet sich im Besitz der Stadt Weißenstadt und liegt im Niederschlags- und Einzugsgebiet von Eger und Hirtenbach. An den Ufern findet man einen Campingplatz, einen Bootsverleih, Surfschule, Segelclub sowie seit neuem das Kurzentrum Weißenstadt - das Gesundheitshotel am Weißenstädter See.

Sehr beliebt ist der geteerte Rundwanderweg um den See, auf dem man sonntags mit der ganzen Familie gemütlich spazieren gehen kann. Inline-Skater schwören auf ihn ebenso wie Jogger, Freizeitsportler und Verliebte.

Der Weißenstädter See ist aber mehr als ein Freizeitsee mit touristischer Nutzung. Er ist ein Glücksfall für Weißenstadt und die gesamte Region, ein Treffpunkt für Jung und Alt, für  Sportler, Segler, Windsurfer, Angler, Jogger und Poeten. Dieser See sei allen ans Herz gelegt, die noch zu träumen wissen und auch denjenigen, die es wieder lernen wollen.

Katja Winkler

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Katja Winkler lebt nahe der A9 zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge und ist daher prädestiniert, beide Gebiete zu betreuen.