Motorrad-Touren im Fichtelgebirge

Werner Altmüller

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Motorrad-Touren im Fichtelgebirge

Motorradtouren im Fichtelgebirge

„Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“, sagt man. Viele Zeitgenossen scheinen das Glück aber doch eher auf dem Sattel einer PS-starken Maschine zu suchen. Und das sollten Sie dann auch einmal im Fichtelgebirge probieren. Gut ausgebaute, aber doch kurvenreiche Straßen, eine abwechslungsreiche Natur und freundliche Gastgeber, die sich an den Bedürfnissen der Motorradfahrer orientieren, machen den Besuch zum erholsamen Erlebnis.

Im Fichtelgebirge finden Biker ein Zuhause. Tagestouren, motorradfreundliche Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten, bikerfreundliche Strecken durch die herrliche Natur des Fichtelgebirges und vieles mehr finden Sie hier!

Motorrad-Touren um Bad Berneck

Das Fichtelgebirge lädt mit seinen engen und kurvenreichen Strecken zum ausgedehnten Biken ein. Die Straßen animieren mehr zum genussvollen Cruisen als zum Rasen und sind für Bikes aller Motorisierungen geeignet.

Hier kommen nicht nur Routiniers sondern auch Fahranfänger und Gelegenheitsfahrer auf ihre Kosten, denn im Vordergrund steht nicht der Zeitmesser oder die perfekte Kurventechnik.  Sonne, Wind und das Sehen und Erleben der reizvollen Region machen jeden Ausflug zum Vergnügen. Ob einfach der Nase nach, per GPS oder mit den Tipps der Motorradstraße Deutschland, es gibt Vieles zu entdecken. Unsere ausgewählten Tourenvorschläge führen durch Städte und Dörfer mit vielen kleinen und großen Sehenswürdigkeiten. Es erwarten Sie eine herrliche hügelige Landschaft, Badeseen und Biergärten, die zum Pause machen einladen.

Bad Berneck ist Mitglied der Motorradstraße Deutschland und eine erklärt bikerfreundliche Stadt. Damit nicht nur Sie, sondern auch Ihr Motorrad gut untergebracht sind, bieten einige Vermieter besondere Leistungen für Motorradfahrer an - meist sind sie selbst Motorradfahrer und geben gerne Tipps aus erster Hand. 

Unser Tipp: 

Die Bikerkneipe in Bad Berneck Music Club Rheingold auch bekannt als Veranstalter der "Days of Thunder" - dem jährlichen Bike & US-Car Treffen in Bad Berneck - ist ein beliebter Stopp auf oder nach der Tour. Jeden Freitag ab 20:30 Uhr treffen sich hier Motorradfahrer aus der ganzen Region zum Biker-Stammtisch.

Hier finden Sie Tourenvorschläge.

Motorrad-Touren um Höchstädt

Motorrad fahren in Höchstädt

Fichtelgebirge - Tschechien
Herr Horst Schlegel
Tel. 09235/536

Motorrad-Touren in Thierstein

Motorradtouren in Thierstein im Fichtelgebirge

Sechsämtertour:
Heute möchte ich Sie einladen, mich auf einer Tour durch das Fichtelgebirge zu begleiten.

In vielen Beschreibungen taucht oft ein anderer Name für diese Gegend des Fichtelgebirges auf, nämlich das Sechsämterland. Der Begriff stammt aus der Zeit von 1613 bis 1769, als das Gebiet von den Markgrafen aus Bayreuth verwaltet wurde.

Wir beginnen die Tour im Zentrum des Fichtelgebirgshufeisens, auf dem Marktplatz von Thierstein am Sechsämterbrunnen. Umrunden wir den Brunnen, sehen wir die Namen und die Wappen der sechs Amtsstädte, Thierstein, Hohenberg, Wunsiedel, Weißenstadt, Kirchenlamitz und Selb. Vom Brunnen kann man einen Blick auf die Burgruine von Thierstein werfen. Sie wurde von Albrecht Nothaft im 14.Jahrhundert erbaut. Vom Turm aus hat man einen herrlichen Rundumblick über das Fichtelgebirge.
Wir wollen aber nun unsere Tour beginnen und verlassen den Marktplatz Richtung Kirche. An der Kirche folgen wir der Strasse geradeaus Richtung Neuhaus. Am Ortsausgang werfen wir einen letzten Blick nach rechts auf Thierstein und die Burgruine. Über die Ortsteile Wäschteich und Pfannenstiel kommen wir nach Schwarzteich und biegen links ab nach Neuhaus. In Neuhaus am Kriegerdenkmal fahren wir Richtung Hohenberg. Im Tal überqueren wir die Eger, die hier die letzten Kilometer auf deutschem Gebiet fließt, um hinter Hohenberg nach Tschechien die Grenze zu überqueren und der Elbe zuzufließen. Am Ende der Nebenstraße biegen wir rechts auf die Staatsstraße ein, die uns nach Hohenberg führt.

Weithin sichtbar liegt Hohenberg am Hang, das zweite Amt auf unserer Tour. In Hohenberg lohnt sich ein Halt und ein kleiner Spaziergang durch die Burganlage. Heute wird die Burg als Begegnungsstätte für tschechische und deutsche Jugendliche genutzt. Von den Wehrtürmen hat man einen weiten Ausblick ins angrenzende Egerland. Hinter der Grenze liegen das berühmte tschechische Bäderdreieck Franzensbad, Marienbad und Karlsbad und die Stadt Eger, die diesem Landstrich den Namen gab.
Wir verlassen Hohenberg Richtung Schirnding und überqueren kurz nach dem Ortsende die B303, die Transitroute durch das Fichtelgebirge nach Tschechien. An vielen Tagen sieht man hier bereits die zahllosen LKW's stehen, die auf die Abfertigung am nahen Grenzübergang warten. In Schirnding biegen wir rechts ab Richtung Arzberg und fahren über kleine kurvenreiche Landstraßen. Die Straßen führen uns über Arzberg, Seußen und Brand nach Marktredwitz. Von Marktredwitz fahren wir ein kleines Stück über die B303, verlassen diese vielbefahrene Route auf Höhe Bad Alexandersbad nach Wunsiedel.

Die dritte Amtsstadt unserer Tour, Wunsiedel, ist heute der Verwaltungssitz des Landkreises Fichtelgebirge. Weit über die Grenzen ist Wunsiedel bekannt, wegen der Festspiele auf der Naturbühne unterhalb des Felsenlabyrinthes. Wer die Motorradstiefel gerne mit den Wanderschuhen tauscht, dem sei ein Ausflug ins Felsenlabyrinth empfohlen, einer typischen Felsenformation des Fichtelgebirges. Lassen Sie aber die dicke Motorradjacke zurück, den es wird teilweise sehr eng an manchen Stellen zwischen den Granitblöcken.

Wer eine Rast einlegen will, findet in Wunsiedel um den Marktplatz sicher das passende Cafe oder Gasthaus. Wir starten die Maschinen wieder und verlassen Wunsiedel über Schönbrunn Richtung Fichtelgebirgshauptkamm. Kurz vor Tröstau befahren wir wieder ein Stück die B303 vorbei am Silberhaus bis zur Abzweigung nach Fichtelberg. Durch Fichtelberg geht es Richtung Warmensteinach. Hier folgen wir dem Tal der Steinach Richtung Bayreuth. In motorradfreundlichen Kurven folgt die Straße dem Bachlauf, der hier den Hauptkamm des Fichtelgebirges durchschneidet. Am Ausgang des Tales, in der Nähe von Weidenberg, verlassen wir das Fichtelgebirge und statten der Stadt Bayreuth einen Besuch ab.

In Bayreuth fahren wir in die Innenstadt und besuchen das Markgräfliche Schloß und das Opernhaus, nicht zu verwechseln mit dem "Grünen Hügel", wo jährlich die Wagnerfestspiele stattfinden. Im Osten von Bayreuth liegt die Eremitage. Die weitläufige Parkanlage lädt uns zu einem kleinen Spaziergang ein und verschafft so den Motorrädern eine kurze Rast.
Um von Bayreuth wieder ins Fichtelgebirge zu gelangen, fahren wir nordwärts an der A9 entlang Richtung Bindlacher Berg und Bad Berneck. Durch den Kurort Bad Berneck lassen wir die Maschinen knapp über Standgas rollen, um die vielen flanierenden Kurgäste nicht allzusehr zu verschrecken. Richtung Gefrees geht es über Wasserknoden durch ein Tal auf einer sehr abwechsungsreichen Strecke. In Gefrees folgen wir der Straße nach Weißenstadt. Hier im Kornbachtal kreuzen wir den Fichtelgebirgskamm und kommen wieder ins Innere des Hufeisens. Auf einer Übersichtskarte kann man die typische Form des nach Osten geöffneten Hufeisens erkennen. Alle wichtigen Gipfel des Fichtelgebirges liegen an dieser Linie, Kornberg, Epprechtstein, Waldstein, Ochsenkopf, Schneeberg und Kösseine.

Die nächste Amtsstadt bekommen wir zu sehen, wenn wir das Kornbachtal verlassen und im Inneren des Hufeisens angelangt sind. Weißenstadt liegt im Herzen des Fichtelgebirges an einem See. Heute erkennt man nicht mehr, dass dieser See in den siebziger Jahren künstlich angelegt wurde. Die Eger speist diese Oase der Erholung und auch wir gönnen uns am Ufer eine kurze Erholungspause. Die Eger ist uns während dieser Tour schon mehrfach begegnet.

Von Weißenstadt aus fahren wir an den Nordhang des Schneeberges und statten ihrer Quelle einen Besuch ab. Nur einige Meter von der Hauptstraße entfernt liegt die Quelle in einem schattigen Wald. Der Ursprung der Eger wurde 1923 mit Steinen gefasst. An den Wappen und Städtenamen kann man den Verlauf ablesen. Von hier aus macht sich die Eger auf ihren weiten weg durchs Fichtelgebirge nach Tschechien, um sich dort mit der Elbe zu vereinen und der Nordsee zuzustreben.

Wir besteigen wieder die Maschinen, kehren zurück nach Weißenstadt und besuchen den Waldstein östlich von Weißenstadt. Die Auffahrt zum Waldsteinhaus führt durch den typischen Fichtenwald, der dieser Landschaft seinen Namen gab. Auf dem Parkplatz angekommen, gönnen wir unseren Maschinen eine kurze Pause. In der Nähe liegt der "Bärenfang", eine Bärenfalle aus der Zeit der Markgrafen. In diesem Granitbau wurden die Bären für das markgräfliche Wildgehege gefangen. Die Markgrafen verlangten die Übergabe jedes gefangenen Bären. Der letzte Fang in dieser Falle waren aber zwei Mönche, die sich in finsterer Nacht verirrt hatten. Sie wurden aber nicht dem Markgrafen für sein Wildgehege übergeben, sondern konnten nach ihrer Befreiung ihre Wanderung fortsetzten. Wir müssen heute nichts mehr befürchten. Ein kleines Stück in die entgegengesetzte Richtung am Waldsteinhaus vorbei gehen wir in Richtung Schüssel, dem Waldsteingipfel. Hier hat die Natur eines ihrer Wunder vollbracht und in Millionen von Jahren einen Turm aus Granit geformt. Diesen Turm besteigen wir auf angelegten Steigen und Treppen bis zum höchsten Punkt. Die Spitze dieses Turms ist schüsselförmig ausgewaschen und gab dem Granitturm seinen Namen. Von hier oben genießen wir die Sicht auf das gesamte Fichtelgebirge und die am Fuß liegende Ruine des "Roten Schlosses" der Sparnecker aus dem 11.Jahrhundert.

Nachdem wir die Aussicht genossen haben schwingen wir uns wieder auf die Motorräder und fahren zurück nach Weißenstadt und dann nach Kirchenlamitz. Die fünfte Amtsstadt auf unserer Tour liegt am Fuß des Fichtelgebirgsgipfels Epprechtstein. Hier bietet sich für Wanderbegeisterte wieder eine Möglichkeit einen Ausflug zur Ruine Epprechtstein zu unternehmen, ab dem Parkplatz Buchhaus geht es durch den Fichtenwald bergauf an einem großen Steinbruch vorbei zum verfallenen Burgfried. Wir fahren aber weiter und erreichen über Marktleuthen die sechste Amtsstadt Selb.

Selb, die Stadt des Porzellans, begrüßt uns am Ortseingang standesgemäß mit der größten Kaffeekanne der Welt. Im Stadtbild findet man weitere Hinweise auf die Porzellanherstellung, Porzellangasse, Porzellanbrunnen, Stadtgeschichte auf Porzellantafeln und vieles mehr sind einen Spaziergang wert. Fabrikverkäufe der namhaften Hersteller sind auch zu finden, die begrenzte Ladekapazität der Motorradkoffer verhindert aber einen größeren Einkauf. Wen die Herstellung des Porzellans interresiert, dem sei ein Besuch im Indutriemuseum in Selb-Plößberg empfohlen, hier bekommt man eine tiefen Einblick in die sehr aufwendige Herstellung.

Auf einer Nebenstraße entlang der Autobahn A93 fahren wir Richtung Thierstein, zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour. Schon von weitem sehen wir den Ort und die Burg liegen. Auf dem Marktplatz am Sechsämterbrunnen endet unsere Tour. Jetzt können wir uns in einem Biergarten oder Gasthaus ein gutes Bier und eine kräftige Brotzeit schmecken lassen.

Ich hoffe, die Tour hat Ihnen gut gefallen und wir sehen uns bald auf der Straße beim Touren durchs Fichtelgebirge.

Bis bald, Euer Ben

Werner Altmüller

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